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Verdauung von Fetten

Die im Mund zerkleinerte Nahrung gelangt über die Speiseröhre in den Magen. Das Fett wird dort zum größten Teil mechanisch aus der Nahrung herausgelöst. Es mischt sich nur schlecht mit der wässrigen Magenflüssigkeit, so dass sich die Fettmoleküle zu relativ großen Tropfen zusammenlagern. Damit Fette über die Darmwand in den Körper gelangen können, müssen sie physikalisch und chemisch verändert werden. Gleich in den ersten Zentimetern des Dünndarms gelangen zwei unentbehrliche Helfer der Fettverdauung hinzu: Die Gallensäure aus der Gallenblase und die Pankreaslipase aus der Bauchspeicheldrüse. Die Gallensäure erledigt den physikalischen Teil der Fettverdauung. Sie zerlegt die großen in kleine Fetttröpfchen. Das Enzym der Bauchspeicheldrüse zerteilt die Tröpfchen und so entstehen freie Fettsäuren und Monoglyceride. Die Bausteine der Fette können die Darmwand passieren, dort werden sie zu intakten Fetten zusammengesetzt. Sie gelangen in die Lymphflüssigkeit und von dort in die Blutbahn. Ein Teil der Fette wird zu den Organen transportiert. Die Fette, die nicht sofort vom Körper gebraucht werden, werden überwiegend in Fettzellen gespeichert.

Fette sind Verbindungen aus Glycerin und drei verschiedenen Fettsäuren.

Bei der Verdauung von Fetten werden die Fettsäuren von ihrem Verbindungsstück, dem Glycerin, abgetrennt, dann werden die langen Ketten in Bruchstücke geteilt. Die Verdauung verläuft kompliziert und ist von einem reibungslosen Zusammenspiel vieler Faktoren abhängig.

Versuche zur Fettverdauung

1. Versuch:

Man benötigt: 2 Reagenzgläser

Speiseöl

Wasser

Gallenpräparat

Man gibt in jedes Reagenzglas Speiseöl und füllt es bis zur Hälfte mit Wasser an. In das erste Reagenzglas wird das Gallenpräparat hinzugefügt. Dann schüttelt man beide und lässt sie zwei bis drei Minuten stehen.

links: ohne Gallenpräparat, rechts: mit Gallenpräparat

Das Öl ist jetzt in kleinen Tröpfchen im Wasser verteilt.

Eine solche Verteilung bezeichnet man als Emulsion.

Im Reagenzglas ohne Gallenpräparat sammelt sich das Öl an der Oberfläche des Wassers.

Im Reagenzglas mit Gallenpräparat bleiben die Öltröpfchen im Wasser verteilt.

Der Gallensaft ist sehr wichtig für unsere Verdauung!

2. Versuch:

Man benötigt: 3 Reagenzgläser

Wasserbad

Elektroplatte

Olivenöl

10%ige Sodalösung

Gallenpräparat

Pankreatin

Phenolphtaleinlösung

Man gibt in jedes Reagenzglas Olivenöl und eine Sodalösung. Dazu mischt man die Phenolphthaleinlösung. Das erste Reagenzglas wird weggestellt und dient zum Farbvergleich. In das zweite Reagenzglas wird eine Mischung aus Gallenpräparat und Sodalösung gegeben. Das zweite und das dritte Reagenzglas werden in ein warmes Wasserbad gestellt und mit der gleichen Menge von Pankreatin vermischt.

Im zweiten und im dritten Reagenzglas nimmt die rote Farbe des Indikators ab, wobei dieser Prozess im zweiten Reagenzglas deutlich schneller verläuft.

Fette können schneller gespalten und damit verdaut werden, wenn sie in einer Emulsion von Fett und Wasser vorliegen.

Solche Emulgatoren, werden u. a. in der Galle produziert.