Kondensatoren
Ein Kondensator setzt sich aus zwei Platten zusammen,
die voneinander durch einen dünnen Isolator ('Dielektrikum')
getrennt sind. Zumeist sind die Platten als Metallfolien ausgeführt,
die aus Platzgründen zu einem Zylinder aufgewickelt sind. Ein Kondensator
kann zwischen seinen Platten die Ladung Q speichern, wobei gilt, dass
die gespeicherte Ladung (= Zahl der Ladungsträger) und die Spannung
an den beiden Platten proportional ist.
Q = CU
Den Proportionalitätsfaktor C nennt man die Kapazität
des Kondensators, er wird in Farad gemessen. Da die Einheit Farad
für real existierende Kondensatoren viel zu groß ist, wird die
Kapazität von Kondensatoren immer in Bruchteilen von Farad angegeben
(z.B. nF oder pF).
Schließt man einen Kondensator an eine Gleichstromquelle, so fließt zu Beginn des Ladevorgangs ein großer Strom, der nur durch den Innenwiderstand der Stromquelle und den Widerstand der Zuleitungen begrenzt wird (das selbe gilt auch für die Entladung). Obwohl der Ladestrom mit der Zeit exponentiell abnimmt, kann der Anfangsstrom so groß werden, dass der Kondensator zerstört wird. Kondensatoren müssen daher u.U. über einen Vorwiderstand betrieben werden.
Die unterschiedlichen Bauformen von Kondensatoren werden
von der geforderten Spannungsfestigkeit und der Art des Dielektrikums bestimmt.
Besonders hingewiesen sei auf Elektrolyt-Kondensatoren ('Elko'),
deren Dielektrikum eine elektrolytisch aufgebrachte Schicht von Aluminiumoxid
oder Tantaloxid ist. Diese Kondensatoren dürfen nur mit der richtigen
Polung verwendet werden, da sich bei Falschpolung das Dielektrikum auflösen
würde und es zu einem Kurzschluss kommen würde. Kondensatoren
werden durch folgende Kennwerte charakterisiert:
Kapazitätswert
Übliche Kapazitätswerte von Kondensatoren bewegen sich zwischen 5 pF und 0.1 F und bestimmen Bauart und Größe des Kondensators. Die Nennkapazität ist meist aufgedruckt, oder als Farbcodierung angebracht, wobei die Normreihe verwendet wird. Bei veränderlichen Kondensatoren ist der Wert oft nicht aufgedruckt, so dass dieser geschätzt oder gemessen werden muss.
Toleranz
Die Toleranz von Kondensatoren beträgt
üblicherweise 10 %, wobei in vielen Anwendungen (z.B. Sieb- und Entkopplungskondensatoren)
die Toleranz ohne Bedeutung ist. Bei frequenzbestimmenden Kondensatoren
kann man entweder engtolerierte Typen einsetzen oder einen Festkondensator
mit einem kleinen variablen Kondensator (Trimmer) verknüpfen.
Spannungsfestigkeit
Die Spannungsfestigkeit ist eine wichtige Kenngröße eines Kondensators, da diese seine Einsatzmöglichkeiten bestimmt. Sie ist abhängig von der Art des Dielektrikums und ist für
Wechselspannungen niedriger als für Gleichspannungen, da es bei Wechselspannungen
zur Erwärmung des Kondensators kommt. Die Nennspannung gilt für Temperaturen unterhalb von 40°C.
Isolationswiderstand
Der Isolationswiderstand eines Kondensators ist ein Wirkwiderstand und bei Gleichspannungsanwendungen
von Bedeutung. Er hängt von der Kapazität, der Bauart und dem
verwendeten Dielektrikum ab. Bei Elektrolytkondensatoren ist er niedrig,
in der Größenordnung von 100 kΩ.
Verlustfaktor
Sämtliche Wechselstromverluste eines
Kondensators werden durch einen parallel zum Kondensator gedachten Widerstand
Rp zusammengefasst. Der Verlustfaktor tan(δ) wird definiert
als Xc/Rp und gibt die Güte eines Kondensators
wieder. Er hängt von der Temperatur, der Frequenz, der Feuchtigkeit
und der Kapazität des Kondensators ab.
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