Das eBook Angewandte Mikroelektronik wurde von Hans Lohninger zur Unterstützung verschiedener Lehrveranstaltungen geschrieben. Weitere Informationen finden sie hier. |
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Gleitkommazahlen
Neben diesen beiden dem Benutzer zugänglichen Formaten, wird vom IEEE-Standard zur Berechnung von Zwischenergebnissen eine noch höhere Genauigkeit (extended precision) gefordert, um Rundungsfehler zu verhindern. Dieses Format ist jedoch nicht spezifiziert - es wird dem Anwender überlassen ein geeignetes Format zu verwenden. Intel und Motorola verwenden für ihre Arithmetikprozessoren ein 80-Bit-Format. Nachstehende Abbildung zeigt die Spezifikation der Formate für single und double precision. Jede Gleitkommazahl nach dem IEEE-Standard besteht aus einer binär dargestellten vorzeichenlosen Mantisse, einem binären Exponenten und einem Vorzeichenbit.
Das Vorzeichenbit ist null bei einer positiven Zahl, eins bei einer negativen. Der Exponent ist eine binäre, ganze, positive Zahl. Um dennoch Zahlen mit negativem Exponenten darstellen zu können, wird zum Exponenten ein fixer Wert (Offset oder Bias) addiert, der genau die Hälfte des Wertebereichs des Exponenten ausmacht. Die Mantisse der Gleitkommazahl wird immer normiert dargestellt, d.h. dass das erste Bit der Mantisse immer gleich eins ist. Ein Beispiel soll das verdeutlichen:
Die Forderung, dass Gleitkommazahlen nach dem IEEE-Standard immer normalisiert sein müssen, ermöglicht es, das erste Bit beim Speichern einfach wegzulassen, da es ohnehin immer gleich eins sein muss. Dadurch gewinnt man für die Genauigkeit der Darstellung der Mantisse ein Bit. Der Wert einer Gleitkommazahl nach IEEE-Format ergibt sich also zu (-1)Vorzeichen x Mantisse x 2Exponent-Offset. Die Zahl Null wird durch Vorzeichen=0, Exponent=0 und Mantisse=0 dargestellt.
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