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Das Seepferdchen

Als Kuriosität der Meeresfauna wurde das Seepferdchen lange Zeit für ein Fabeltier gehalten. Als dann aufgrund wissenschaftlicher Forschungen Details über sein faszinierendes Leben bekannt wurden, wurde es rasch zu einem begehrten Aquariumfisch. Allerdings ist es sehr schwer, es in einem Aquarium außerhalb seines natürlichen Lebensraums am Leben zu erhalten.

 

Wo befinden sich diese bizarren Lebewesen?

Verbreitungsgebiete sind entlang der Küsten Indonesiens bis Australien, der Atlantikküsten Europas, Afrikas und Nordamerikas. Einige Arten leben in den Gewässern der Pazifikküste Amerikas.

Man könnte zusammenfassend sagen: Seepferdchen findet man gewöhnlich auf dem seegrasbewachsenen Grund warmer, seichter Gewässer. Während manche Arten schlammige oder sandige Gebiete bevorzugen, kann man andere wiederum an Korallen, Schwämmen oder den Wurzeln von Mangroven hängend finden. In jedem Fall trifft man sie in der Nähe von Wasserströmungen, in denen ihre Hauptnahrung, der Plankton, ausreichend vorkommt. Um nicht von der Strömung abgetrieben zu werden, schlingen sie ihre langen Schwänze um nahe gelegene Pflanzen. Ihre Schwänze sind speziell zum Greifen angepasst.

So jagen Seepferdchen ihre Beute

Seepferdchen können beide Augen unabhängig voneinander bewegen, so dass sie die Bewegungen vorbeischwimmender kleiner Meerestiere verfolgen können, ohne die eigene Anwesenheit zu verraten. Sobald sie ihre Beute als erreichbar eingeschätzt haben, schnappen sie blitzschnell nach ihr oder saugen sie aus einer Entfernung von bis zu drei Zentimetern auf. Das Seepferdchen entzieht sich der Aufmerksamkeit von Fressfeinden mit langen Hautfäden und durch eine Schutzfärbung, die die Meerespflanzen nachahmt, in denen es lebt.

Abgesehen von Taschenkrebsen hat das Seepferdchen keine Fressfeinde; es ist zu grätig und unverdaulich!

 

Die Rollen einmal anders verteilt!

Die "verdrehte" Rollenverteilung führt dazu, dass die Weibchen miteinander um die Aufmerksamkeit der Männchen buhlen!

Das Männchen ist für das Austragen der Brut zuständig. Nach einer langen und geräuschvollen Brautwerbung, presst das Weibchen seine Eier in einen bauchseitigen Brutbeutel des Männchens. Nach der Befruchtung entwickeln sich dort die Eier. Das Männchen erzeugt eine spezielle Nähr-Flüssigkeit für die Embryonen. Am Ende der Reifezeit entlässt es die freischwimmenden Jungen ins Meer, welche Miniaturausgaben ihrer Eltern sind.

Weil es dem Männchen überlassen bleibt, sich um das Ausbrüten der Jungen zu kümmern, kann das Weibchen unmittelbar darauf weitere Eier produzieren!