NMR-Methoden
Die Kernresonanzspektroskopie hat in weite Bereiche der
organischen und anorganischen Chemie sowie der Biochemie und der
Medizin Eingang gefunden:
- In der Chemie werden häufig Proben in Lösung gemessen, das Messrepertoire
umfasst eindimensionale (1D) Methoden (eine Kernsorte wird detektiert) und
mehrdimensionale (2D, 3D) Methoden (2D-NMR: z. B. Korrelation von 1H und 13C-Verschiebungen in einer 2D-Verschiebungsmatrix liefert direkt die
C,H-Konnektivitäten).
- Die Messung von Festkörpern gewinnt besonders
im Bereich der Materialwissenschaften zunehmen an Bedeutung, da - in
Erweiterung zur Flüssig-NMR"-Spektroskopie - nicht nur molekulare Informationen,
sondern auch Kenntnisse über den Festkörperverband gewonnen werden, die
beispielsweise mit Materialeigenschaften korreliert werden können.
Katalysatorforschung und Polymerchemie sind Einsatzgebiete für diese
Techniken.
- Eine zusätzliche, sehr bedeutende Ausweitung in die
Medizin hat die NMR-Spektroskopie durch die Entwicklung bildgebender Techniken
erfahren, genannt MRI (Magnetic Resonance
Imaging). Die
mittels Kernresonanz detektierbare, unterschiedliche Wasserkonzentration in
verschiedenen Gewebearten oder Organen kann im Rahmen medizinischer
Untersuchungen dazu benutzt werden, ein Abbild der vermessenen Volumina zu
erstellen, aus denen dann mit spezieller Software
beliebige zweidimensionale Bilder erhalten werden. Auf diese Weise
können beispielsweise Schnitte durch das Gehirn dargestellt werden.
Diese Untersuchungsmethode stellte eine enorm wichtige
Ergänzung zur schon seit längerem eingesetzten, auf Röntgenstrahlung
basierenden Computertomographie dar, weil man für Röntgenstrahlen nicht ausreichend kontraststarke
Regionen mittels Kernresonanz ausgezeichnet abbilden
kann.
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