Das eBook Angewandte Mikroelektronik wurde von Hans Lohninger zur Unterstützung verschiedener Lehrveranstaltungen geschrieben. Weitere Informationen finden sie hier.


Digitale Regler

Bei digitalen Reglern (auch Abtastregler genannt) wird der Regelverstärker durch einen digitalen Schaltkreis (z.B. Mikroprozessor, Signalprozessor, diskrete Logik) ersetzt. Dies verlangt natürlich, dass die Eingangsdaten (Sollwert, Istwert) in digitaler Form vorliegen und dass die errechneten Werte des Reglers (Stellgröße) in die analoge Form gebracht werden müssen. Der Regler benötigt also neben dem Mikroprozessor auch noch zwei AD-Wandler und einen DA-Wandler.

Die Vorteile eines digitalen Reglers liegen vor allem in seiner Flexibilität und der Möglichkeit, auch komplexe Systeme noch regeln zu können. Grundsätzlich gilt, dass ein digitaler Regler umso vorteilhafter eingesetzt werden kann, je komplexer die Anlage ist, die geregelt werden soll.

Die Nachteile eines digitalen Reglers liegen vor allem in seiner beschränkten Reaktionsgeschwindigkeit, da der Abtastvorgang und das Berechnen der Regelantwort Zeit kosten (je nach Typ des AD-Wandlers, des Prozessors und der Komplexität der Aufgabe zwischen einigen Mikrosekunden und einigen hundert Millisekunden). Die geringere Genauigkeit eines digitalen Reglers (typ. 12 Bit) spielt in der Regelungstechnik eine geringe Rolle, da durch Einsatz eines I-Reglers die Regelabweichung innerhalb der Grenzen des Systems ohnehin auf null geht.


Last Update: 2010-12-05