TTL
Die Bezeichnung TTL ist eine Abkürzung für 'Transistor-Transistor-Logic'.
Bei der TTL-Bausteinfamilie werden als aktive Elemente nur Transistoren
verwendet, die im Sättigungsbereich betrieben werden. Die Eingangsstufen
weisen meist Mehrfachemitter auf, die Ausgangsstufen werden meist durch
Gegentaktschaltungen gebildet. Typische Gatterverzögerungszeiten liegen
um 10 ns. Es gibt eine Reihe von Untergruppen der TTL-Familie, die unterschiedlich
schnell sind und unterschiedlich viel Strom benötigen. Die wichtigsten
Gruppen sind Schottky-TTL (S-TTL) und Low-Power-Schottky-TTL (LS-TTL).
Bei diesen Bauelementen liegen Schottky-Dioden parallel zu den Basis-Kollektor-Strecken,
was eine Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit bewirkt. Die LS-TTL-Gruppe
ist die am häufigsten eingesetzte Variante der TTL-Familie.
Die notwendigen
Eingangsströme und die maximal möglichen Ausgangsströme
werden nicht in mA angegeben, sondern in 'Unit-Loads'.
Die Unit-Load ist für LOW-Pegel und HIGH-Pegel unterschiedlich definiert
und beträgt für den L-Pegel 1.6 mA und für den H-Pegel 40
µA. Durch dieses Konzept ist es möglich die Stromaufnahme eines Eingangs,
bzw. die Belastungsfähigkeit eines Ausgangs, relativ als Eingangslastfaktor
(Fan-In) bzw. als Ausgangslastfaktor (Fan-Out)
anzugeben. Die typischen Werte für Fan-In und Fan-Out hängen
von der Bausteinfamilie ab und liegen im Bereich zwischen 10 und 50.
Open-Collector Ausgang
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Kombination zweier Open-Collector Ausgänge zu einem "Wired AND". |
Für manche schaltungstechnischen Probleme ist der in TTL-Schaltungen
vorhandene Ausgangstreiber nachteilig, da er an die vorgegebenen Spannungspegel
gebunden ist und auch nicht mit anderen Ausgängen parallel geschaltet
werden kann. Daher hat man für die wichtigsten Gatter auch Bausteine
geschaffen, deren Ausgangstransistoren einen offenen Kollektor besitzen.
Diese Bausteine dürfen parallel geschaltet werden und können
auch Spannungspegel, die größer sind als die bei TTL-Familien
definierten Werte (bis zu 30 V), schalten. Die Parallelschaltung von mehreren
Bausteinen mit offenem Kollektor entspricht einem logischen UND, man nennt
dies auch 'verdrahtetes UND' (wired AND). Das verdrahtete UND ist von großem Vorteil, wenn viele Ausgänge durch ein logisches UND verknüpft werden sollen.
Open-Collector-Ausgänge benötigen
zur korrekten Funktion einen Pull-Up-Widerstand, der den jeweiligen Ausgang mit der Versorgungsspannung verbindet (typ.
1 kΩ). Die Anstiegszeiten von Open Collector-Ausgängen sind
länger und hängen vom Pull-Up-Widerstand ab.
Tri-State Ausgang
In Bussystemen, wo mehrere Ausgänge auf einer
Signalleitung liegen, ist die Verwendung von sogenannten Tri-State-Ausgängen
unumgänglich. Man könnte zwar auch Open-Collector-Ausgänge
verwenden, diese sind jedoch für Bussysteme zu langsam. Tri-State-Ausgänge
weisen hingegen die normale Arbeitsgeschwindigkeit von TTL-Ausgängen
auf.
Ein Tri-State-Ausgang kann über eine Steuerleitung in den hochohmigen
Zustand versetzt werden, so dass er keinen Einfluss mehr auf
die angeschlossene Signalleitung hat. Im eingeschalteten Zustand verhält
er sich wie ein normaler TTL-Ausgang. Wenn man nun Vorkehrungen trifft,
dass zu einem bestimmten Zeitpunkt immer nur ein Tri-State-Ausgang
eingeschaltet wird, so kann man mehrere Ausgänge parallel schalten.
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